Nichtrauchen,
Raucher, Opferhalten, Ausrutscher und Konditionierung
Ich lese und höre ziemlich oft, gerade
wenn es um Rückfälle und/oder Ausrutscher geht.
Es ist mir passiert
Es ist mir so ergangen
Ich versuche es weiter
Ich weiß nicht ob ich es schaffen kann
Möglicherweise hab’ ich sogar selbst schon mal eine ähnliche Formulierung
benutzt?
Sehr Ihr eigentlich nicht, was Ihr damit ausdrückt? Damit ist ganz klar
formuliert. Du bist ein Opfer. Irgendetwas in Dir macht es, dass Du rauchen
musst. Ist das evtl. die umstrittene Nikotinbestie?
Nun ich sehe diese Bestie eher als den bedürftigen Teil in uns und daher auch
die Opferhaltung. Nur Bedürftige sind Opfer also fallen wohl so viele auf die
Jammergestalt im eigenen Inneren herein, die ständig heult, grantig, aggressiv
wird, weil sie unbedingt die Fluppe haben muss und somit die gesamte Persönlichkeit
beherrscht.
Nun haben Menschen mit Opferhaltung sehr viel Macht auf ihre Umwelt. Das trifft
wohl ebenso auf den inneren Teil zu, der unbedingt rauchen muss und somit den
gesamten Menschen nebst Leben im Griff hat.
Die meisten Raucher – die das große
ES nicht schaffen, oder sich mit Entzug quälen, sehen sich wohl tatsächlich
als Opfer ihrer Sucht. Es passiert uns nicht einfach, dass wir plötzlich eine
Zigarette im Mund haben. Irgendetwas war stärker als wir selbst. Das kann ja
nun eigentlich nicht angehen oder?
Kein Mensch ist Opfer irgendeines Dinges da drinnen, das irgendwas für oder
gegen uns tut, es sei denn, Du stimmst dem zu.
Wieso nicht einfach die Entscheidung
treffen und entscheiden.
ICH rauche wieder, oder: ICH höre auf
– basta.
Warum nicht statt „Es IST mir passiert“ sagen: „ICH habe wieder geraucht,
weil ICH wollte.“
Statt: „Ich versuche ES.“ –
„ICH handle jetzt.“
Es zwingt uns kein Mensch zu rauchen
oder aufzuhören. Kein Mensch ist besser oder schlechter weil er raucht oder
rauchfrei lebt. Jeder muss und sollte das für sich selbst entscheiden. Doch um
entscheidungsfähig zu sein ist es notwendig, dass wir aus der passiven Haltung
heraus kommen und aktiv handeln und entscheiden.
Ich entscheide mich für – oder gegen – die Zigarette.
Keine Bestie, keine Gehirnwäsche haben
die Macht etwas zu bewirken, wenn wir es ihr verbieten. Denn in meinem Leben
entscheide immer noch ich. Und wenn ich mich für das Rauchen entscheide –
auch gut. Wichtig ist meines Erachtens nach nur, dass Du - oder irgendwann
vielleicht wieder ich? – diese Handlung nicht irgendeinem Teil in uns
zuschustern, der vermeintlich stärker ist.
Darum meine Bitte an alle Rückfall-Raucher und Möchte-Gern-Aufhörer. Triff
erst einmal die Entscheidung, dass Du Raucher BIST – nicht, dass Du rauchst, -
und wenn Du dann die letzte Zigarette rauchen willst, dann tu das als freie –
als Deine Entscheidung.
Ich hoffe, dass ich hier niemandem auf die Füße getreten bin, denn das ist das
Letzte was ich möchte. Was ich sehe ist, dass sich sehr viele Menschen quälen,
weil sie mit dem „schönen Nichtraucherleben“ nicht oder noch nicht
klarkommen. Einige wagen sich vielleicht auch schon gar nicht mehr irgendetwas
zu sagen, wenn der Entzug und das damit verbundene Sich-Selbst-Quälen zu lange
dauern.
Wir können uns hier im Forum gegenseitig unterstützen und helfen, doch die
Entscheidung für sich selbst treffen, dass muss jeder für sich selbst TUN.
Wer wirklich aufhören will, die/der ist hier auf unseren Seite bestimmt sehr
gut aufgehoben und wer weiterrauchen will ist ebenso willkommen und aufgehoben.
Denn wir können uns immer gegenseitig etwas geben.
Ich hatte auch immer wieder solche
Gedanken. Jetzt könnte ich eine rauchen - ganz besonders, wenn mein Sohn sich
mit seiner Marlboro neben mich setzt.
Ich schaute mir solche Gedanken an - und entschied dann, ob ich jetzt JA oder ob
ich jetzt NEIN rauchen muss. Bisher habe ich mich dagegen entschieden. J
Warum solche Gedanken? Nun ich glaube
einfach daher, weil wir Jahrzehntelang mitgelaufen sind. Das ist vielleicht nur
ein motorischer Effekt, der vom Gehirn in Gedanken formuliert wird?
Ich habe mal gehört, dass wir ebenso lange benötigen uns eine Sache abzugewöhnen,
wie wir brauchen sie uns anzugewöhnen. Und Rauchen war ja auch ein
Angewohnheit. Lief bei mir ganz automatisch ab der Griff zur Zigarette, wie
Schalten beim Autofahren.
Mit der Geisteshaltung "Jeder ist für sein Glück verantwortlich"
kann ich so allein stehen gelassen ebenfalls absolut auch nichts anfangen. Das artet
bei manchen Menschen sogar ganz schnell in krassem Egoismus aus. Schließlich
geht es auch zwischen Rauchern und Nichtrauchern immer um ein Miteinander und
mit anderen Menschen können wir sehr viel glücklicher sein, denn allein mit
uns. Doch muss dieses Zusammensein eine freie Entscheidung sein.
Ist das okay? Ich würde mich jedenfalls freuen einen tollen Meinungsaustausch
über dieses wichtigste Thema überhaupt mit Euch zu führen.
Das Rauchen und Entzug nicht auf der Verstandesebene abläuft ist absolut klar.
Dann wäre nämlich alles ganz einfach. Jedoch die Entscheidung, ob ich mich als
passives Opfer oder als aktiver Mensch in meinem Leben betrachte und die
Verantwortung für meine Handlungen und auch Worte wie z.B. "es hat
mich" übernehme die trifft jeder Mensch täglich neu. Viele tun dies tatsächlich
unbewusst. Wer oder was aber ist dieses Es, das entscheidet, das tut?
Wenn wir nur damit beginnen unsere Worte zu betrachten, dann ist das doch schon
ein guter Anfang hin zur Selbstverantwortlichkeit.
Ich wünsche allen einen schönen,
entscheidungsfreudigen Tag
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